Lieser

Quellbaeche:
im Lanisch (westlichstes Katschtal). Die Lieser entspringt einer Felswand unter dem Kleinen Sonnblick, einem Berg im Faschaunerkamm der Hafnergruppe.
Bilder

Der (das) Lanisch wird gegen das Maltatal durch die oestlichsten Dreitausender der Alpen begrenzt und kann die einzigen Gletscher bzw. Gletscherreste des Liesertales vorweisen, siehe unterstes Bild. Der Grossteil der jungen Lieser wird aufgefangen und in einem Stollen in den Galgenbichl-Speicher im Maltatal abgeleitet. Ueber den Lanischfall fliesst nur noch ein Rinnsal.

Flussabwaerts, in der Poella (Hintere und Vordere Poella) im westlichen Katschtal, erhaelt die Lieser aber wieder einige Zufluesse.
Die Bezeichnung „Poellatal“ ist bei den Einheimischen unueblich und wohl eine Wortschoepfung fuer den Fremdenverkehr.

Das Katschtal im engeren Sinne ist das Siedlungsgebiet unmittelbar suedlich des Katschbergs bzw. am Suedportal des Katschbergtunnels der Tauernautobahn (die Autobahn verlaeuft bis Spittal durch das Liesertal).Sehenswert sind die Kirchen von St.Peter und St.Georgen sowie das Katschtaler Heimatmuseum neben der Kirche St.Peter. Der Hauptort ist Rennweg. Mehrere wasserreiche Baeche fliessen in die Lieser.

Bilder vom Katschtal, aufgenommen am 30.10.2005 vom Autobahn-Parkplatz am Suedportal des Katschberg-Tunnels:

 

gries und kareck und steiwand
Blick nach NW
Unterer Bildrand: Ortschaft Gries
Linker Bildrand: Ortschaften Abwerzg (unten) und Zanaischg / Zaneischg / Eischger-Berg (oben)
Gipfel rechts oben: Steinwand (Steinwandeck)
Gipfel ganz rechts oben: Kareck

 

st. peter ob rennweg und stern
Blick nach W zur Ortschaft St.Peter
Berg links dahinter: Stern (Sternspitze)

 

st. peter ob rennweg
St. Peter

 

Durch die Rauchenkatscher Schlucht verlaesst die Lieser das Katschtal. Oestlich ueber der Schlucht stand dereinst auf einem Huegel die Ruine Rauchenkatsch. Huegel samt Ruine fielen Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre dem Strassenbau zum Opfer.
Direkt unter der Autobahnbruecke Rauchenkatsch befindet sich das Trainings-Gelaende des Freestyle Motocross Club Rennweg.

Hinweis: es gibt auch ein Katschtal nahe Murau in der Obersteiermark.

Die Lieser fliesst weiter talauswaerts vorbei an St. Nikolai (Kirche 1351 erstmals genannt).

Kremsbruecke liegt an der Einmuendung des von Osten kommenden Kremsbaches in die Lieser. Der Kremsbach entspringt im Lungauer Rosaningraben, nahe am Koenigstuhl, dem Dreilaendereck Kaernten – Salzburg – Steiermark. Kurz nach dem Verlassen des Salzburger Lungaus fliesst der Bach durch den Kaerntner Wintersport-Ort Innerkrems.
In Kremsbruecke wurde 1541 ein Eisen-Schmelzofen (Typ „Flossofen“) errichtet und ca. 300 Jahre spaeter, 1834, aufgelassen.
Die Pfarrkirche Maria Trost ist eine fruehbarocke Langhaus-Kirche von 1640-1641.
Auffaelligstes Bauwerk ist die Autobahnbruecke Kremsbruecke / Pressingberg (gemaess „BauWiki der TU Graz“ die laengste Bruecke Oesterreichs).

Weiter lieser-abwaerts, zwischen Kremsbruecke und Leoben, liegt weit oben am westlichen Talhang, das Bergdorf Plessnitz. Es ist vom Talgrund aus nicht sichtbar, jedoch von der Tauern-Autobahn.
Die Filialkirche zum Hl.Johannes mit gotischen Elementen ist aus dem 16. Jh.
Brauchtum: „Tafeln“ in der Karwoche.

In Leoben (besser waere wohl „Loiben“ wie Loiben in der Wachau, denn bei den Einheimischen ist es „die Loim“) steht die verfallene Burgruine Leobenegg (Loibenegg/Loimegg) auf einem steilen Felskegel ueber dem Dorf. Im Ort steht die katholische Pfarrkirche Johannes Nepomuk (erbaut 1752 bis 1766).
In Leoben muendet der Leobenbach in die Lieser. Seine Quellbaeche liegen weit im Osten, an der Nockalmstrasse, nahe dem Dreilaendereck Kaernten – Salzburg – Steiermark. An einem der Quellbaeche liegt das Karlbad.

In Eisentratten wurde ca. 1400 ein Eisenhammerwerk in Betrieb gesetzt.
1566: liess Jakob Tuergg einen Hochofen errichten.
1861 wurde ein neuer Hochofen errichtet und 1883 stillgelegt. Er ist heute denkmal-geschuetzt.
Aus Osten kommt der Noeringgraben mit dem Noeringbach. Die Noering ist eine der aeltesten protestantischen Gemeinden Kaerntens.

Weiter lieser-abwaerts liegt Gmuend, das mittelalterliche Tauern-Staedtchen mit einer Stadtmauer um die Altstadt mit 4 Toren.
Die Burg wurde 1487 zerstoert, ab 1502 wieder aufgebaut. Seit dem Brand 1886 ist sie eine Ruine und wurde 1977 – 1987 saniert.
Das Schloss Lodron am oberen Stadttor wurde 1651 – 1654 erbaut.
Die katholische Stadtpfarrkirche Mariae Himmelfahrt ist gotisch mit barocken Anbauten und hat einen Karner aus dem 14. Jh.
Das „untere Tor“ ist im markanten Stadtturm.
Eine Besonderheit ist die quergeteilte Kreuzbichl-Kirche an der Katschbergstrasse noerdlich der Stadt.
Das Porsche-Museum erinnert an Ferdinand Porsche, der nach dem 2.Weltkrieg einige Jahre in Gmuend verbrachte.

Die Malta kommt aus NW und muendet unterhalb von Gmuend in die Lieser.
Zwischen Gmuend und Spittal ist die Lieser Wildwasser-Strecke (Kanu und Kajak).

Weiter talauswaerts liegt Trebesing, eine Hangsiedlung rechts der Lieser. Trebesing ist – wie die Noering – eine der aeltesten protestantischen Gemeinden Kaerntens.
In Zlatting ist die Quellfassung des Trebesinger Sauerbrunnens („Koenigsquelle“).
Im Reisseck-Gebiet liegt der tief eingeschnittene Radlgraben mit dem Radlbach (ehem. Bergbau).

Die Lieser erhaelt noch einige Zufluesse, bis sie Lieserhofen, Lieseregg und Lieserbruecke erreicht.
In Seebach muendet der Seebach aus dem Millstaetter See in die Lieser.

Spittal, ueberwiegend an der Lieser gelegen, nennt sich „Spittal an der Drau“.
Wahrzeichen: Schloss Porcia und das „Spittel“.
Die Lieser muendet in Spittal in die Drau.

Ein Gedanke zu „Lieser“

  1. Bild in Coolmaps (hier: „der Wolfsbach“)

    Im Faschaunerkamm der Hafnergruppe:
    Der Wolfsbachgraben, durchflossen vom Wolfsbach, zieht von der Wolfsbachalm (artenreiche Flora) durch die Bildmitte nach St.Peter ob Rennweg im Katschtal. Die Bezeichnung „Wolfsbach“ ist bei den Einheimischen unüblich. Die sagen „Woischbach“, was eher einer Schreibung „Wolsbach“ oder „Wolschbach“ entspräche.
    „Wolfsbach“ gilt sowohl für den Bach als auch für die gesamte Landschaft, bestehend aus Alm und Graben.
    Der Wolfsbach mündet unterhalb von St.Peter in die Lieser.

    Die Umrahmung des Wolfsbachs bilden:
    Hirneck, in manchen Karten als namenlose Höhenkote „2164 m“ angegeben.
    Karlhöhe, auch „Feldhöhe“, in manchen Karten fälschlich „Hirneck“ genannt.
    Karlhöhe (2218 m) und Hirneck (2164 m) bilden ein Gipfelpaar und sind durch die Feldscharte getrennt.
    Stubeck
    Poisnig, auch Poisnegg oder Torspitze oder Böseneck
    Wandspitze
    Stern (Sternspitze)
    Geografisch ordnet man auch die Berge orographisch rechts (östlich) des Wolfsbachs noch der Hafnergruppe (dem Faschaunerkamm) zu, geologisch zählen sie eher zu den Nockbergen / Norischen Alpen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert